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Digitalisierung im Agrotourismus

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Digitalisierung im Agrotourismus

1. Einleitung

Dieses Modul zielt darauf ab, den NutzerInnen das digitale Marketing als eine Möglichkeit zur Förderung des Agrotourismus näher zu bringen. Die Idee ist, den Nutzenden einfache Werkzeuge für die Umsetzung digitaler Marketingstrategien an die Hand zu geben, um ein breiteres Publikum potenzieller Kundschaft zu erreichen und dazu beizutragen, dass sich der Agrotourismussektor an eine digitale Gesellschaft anpasst und die traditionellsten Unternehmen des Agrotourismus in erfolgreiche und innovative digitale Unternehmen verwandelt.

2. Schlüsselelemente

2.1 Eine Einführung ins digitale Marketing

Digitales Marketing bezieht sich auf alle Werbemaßnahmen und -strategien, die auf einer Online-Plattform durchgeführt werden. Digitale Marketingkampagnen können auf Plattformen wie Blogs, Websites, sozialen Medien, E-Mail usw. durchgeführt werden. Ein richtig geplanter Einsatz dieser Ressourcen kann zu einem erheblichen Anstieg der Kundenzahl führen. Der Hauptvorteil des digitalen Marketings besteht darin, dass es Unternehmen ermöglicht, unabhängig von geografischen Barrieren Sichtbarkeit und Werbung zu erlangen.

Eine primäre Definition von Marketing verweist auf das alleinige Ziel, Produkte an einen möglichst großen Markt zu verkaufen. Die gesellschaftlichen Veränderungen in Verbrauchsgewohnheiten, Fortschritte bei den technologischen Plattformen und insbesondere die allgemeine Digitalisierung, die wir im Zuge der COVID-19-Krise erlebt haben, waren jedoch ausschlaggebend dafür, dass das Marketing nun direkten und persönlichen Kontakt mit der Kundschaft sucht, sich deren Geschmack anpasst und eine menschlichere und sogar interaktive Kommunikation aufbaut. Die Digitalisierung eines bestehenden Agrotourismusbetriebs muss unter Berücksichtigung dieser neuen Trends geplant werden.

Vorteile für das Agrotourismus-Unternehmen Vorteile für die KundInnen
Flexibilität bei der Anpassung an Tendenzen und Jahreszeiten (Weihnachten, Valentinstag, Sommer). Zugang zu einem breiteren Spektrum an Freizeit- und Tourismusangeboten, die ohne die Präsenz in den sozialen Medien, nicht zu erreichen gewesen wären.
Direkter Kontakt und Interaktion – stärkt das Vertrauen in das Unternehmen, da die Kundschaft Zweifel ausräumen bzw. Probleme direkt mit den Betriebsinhabenden lösen kann. Personalisierung der Dienstleistungen. Die KundInnen können auf Informationen in ihrer eigenen Sprache zugreifen und werden vor der Buchung darüber informiert, wie ihre Reise an ihren Geschmack angepasst werden kann – Sie sollten Ihre anpassbaren Optionen auf Ihrer Website und in den sozialen Medien anbieten.

Direkte Kommunikation mit dem Dienstleistungsanbietenden. Die Kundschaft kann Zweifel ausräumen.

Konkurrenzfähigkeit mit großen Tourismusunternehmen. Sie können leicht eine größere Auswahl an touristischen Optionen erreichen.
Weltweites Angebot an Agrartourismus-Dienstleistungen. Zugang zu einem weltweiten Serviceangebot. Es ist einfacher, etwas zu finden, das Ihren Wünschen als KundIn entspricht.
Die Möglichkeit, Ihre Kundschaft besser anzusprechen. Online-Publikationsmittel sind leicht anpassbar und dynamisch, was es ermöglicht die Art der Zielgruppe zu definieren und Botschaften an kulturelle Tendenzen, Sprachen usw. anzupassen.
Es ist einfacher, die Aufmerksamkeit der KundInnen zu gewinnen
Die Dienstleistungen können rund um die Uhr gebucht werden, so dass das Unternehmen in allen Teilen der Welt zugänglich ist.

2.2 Einfache Schritte hin zur Digitalisierung

  1. Registrierung bei Google My Business – Dies ist ein kostenloses Tool von Google, das Unternehmen bei der Verwaltung ihrer Online-Präsenz unterstützt. Sie können verwalten, wie Ihr Unternehmen in Google Maps und Google Search angezeigt wird.
  2. Erstellen einer attraktiven Website – Sie ist die Grundlage des Marketings und ein Schaufenster, um Ihren Agrotourismusbetrieb der Welt zu präsentieren. Ideal ist eine einfache, aber attraktive Website mit guten Fotos von Ihrem Betrieb, der Umgebung, den örtlichen Sehenswürdigkeiten usw. Sie können Plattformen wie WordPress, Shopify, webador& verwenden
  3. Beginnen Sie mit der Nutzung sozialer Medien – Sie ermöglichen die direkte Kommunikation mit KundInnen, aber auch den Austausch von Inhalten in verschiedenen Formaten. Am besten planen Sie Ihre Social-Media-Strategie mit ExpertInnen, um sie optimal zu nutzen.
  4. Registrierung bei Goinsitu Dieses Online-Portal ist speziell für Agrotourismus-Unternehmen gedacht, um ihre Profile zu präsentieren und mit Reisenden aus der ganzen Welt in Kontakt zu treten.
  5. Nehmen Sie Ihren Agrotourismus-Betrieb in Online-Buchungsseiten auf – Registrieren Sie Ihre Website bei Online-Buchungsdiensten oder versuchen Sie, Ihre eigene Buchungsmaschine auf Ihrer Website einzubinden.
  6. Erstellen Sie einen Blog – Sie können ihn nutzen, um nützliche und interessante Informationen über Ihre Region, lokale Veranstaltungen, lokale Geschichten und Mythen, Tipps, touristische Routen in der Nähe Ihres Agrotourismus-Betriebs usw. bereitzustellen.
  7. Sie müssen auch eine vollständige digitale Strategie planen. Sie können dies natürlich selbst tun oder SpezialistInnen beauftragen, die Ihnen zumindest in der Anfangsphase helfen.

2.3 Digitale tools für meinen Agrotourismusbetrieb

  1. WordPress: ist ein kostenloses, quelloffenes Content Management System (CMS). Sie können damit Ihre Unternehmenswebsite, Blogs, Online-Shops, Foren usw. erstellen und über ein Administrationspanel verwalten.
  2. MailChimp: ist ein kostenloses Tool zur Verwaltung von E-Mail-Listen und zum Versand von Online-Kampagnen, Newslettern, Angeboten usw. Um eine vollständige Mailingliste zu erhalten, sollten Sie die E-Mail-Adressen Ihrer Kundschaft speichern, die Sie im Buchungsprozess verwendet haben, aber Sie sollten sie um Erlaubnis bitten, sie in Ihre Datenbank aufzunehmen und ihnen Informationen zu schicken.
  3. Google Trends: Hier erhalten Sie Informationen über weltweite Online-Trends, um zu erfahren, wonach die Nutzenden am häufigsten mit Google suchen. Sie können diese Informationen für SEO-Zwecke nutzen und die meistdiskutierten Themen zur Erstellung von Inhalten für Ihre Social-Media-Konten, Newsletter, Blogs usw. verwenden.
  4. Canva: Sie können damit visuelle Inhalte für Ihre Konten in den sozialen Medien erstellen. Wenn Sie jedoch eine großartige visuelle Identität haben und deren Qualität steigern möchten, ist es besser, eine/n professionelle/n GrafikdesignerIn zu beauftragen.
  5. Hootsuite: ist eine Plattform zur Verwaltung von Inhalten für soziale Medien. Sie ermöglicht es Ihnen, alle Ihre Social-Media-Konten an einem Ort, anstatt in jedem einzelnen sozialen Netzwerk, zu verwalten. Das macht es einfacher und schneller, Inhalte auf Ihren Social-Media-Konten zu teilen und zu planen, auf Ihr Publikum zu reagieren und mit ihm zu interagieren.
  6. Google Analytics: liefert Informationen darüber, wie sich BesucherInnen auf Ihrer Website verhalten, wie sie dorthin gelangt sind und was getan werden kann, damit sie wiederkommen. Die Inhaltsberichte zeigen Ihnen, welche Teile Ihrer Website gut funktionieren und welche Seiten am beliebtesten sind, so dass Sie neue Inhalte und ein besseres Erlebnis für Ihre Kundschaft schaffen können.

3. Beispiel

Um Nachhaltigkeit zu erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Beherbergungsbetriebe des ländlichen Tourismus ihr Wesen sowie die Produkte und Erlebnisse, die den TouristInnen zur Verfügung stehen, vermitteln. Denn es ist gängige Praxis, dass BesucherInnen im Internet nach weiteren Informationen über ihren Aufenthaltsort suchen, bevor sie ihr touristisches Erlebnis buchen. Das Hauptziel dieser Studie ist die Analyse der Informationen, die von Beherbergungsbetrieben im Bereich des ländlichen Tourismus auf ihren Websites zu Fragen der Nachhaltigkeit bereitgestellt werden.

4. Vorteile und mögliche Auswirkungen

Die Vorteile und Auswirkungen, die sich aus der Umsetzung der Leitlinie ergeben können, sind:

Für MentorInnen Für Mentees
  • Ein einfacher Leitfaden, der die Unternehmen des Agrotourismus mit der Notwendigkeit vertraut macht, mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten
  • Entdeckung von Tools und Ressourcen für den digitalen Wandel
  • Auch auf internationaler Ebene für ein breiteres Spektrum von KundInnen an Attraktivität gewinnen

5. Fragebogen zur Selbsteinschätzung