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Andere Arten von Agrotourismus-Aktivitäten

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Andere Arten von Agrotourismus-Aktivitäten

1. Einleitung

Im folgenden Leitfaden werden die anderen Aktivitäten in zwei Gruppen unterteilt, nämlich Aktivitäten, bei denen die Gastgebenden gefordert sind, und Aktivitäten, welche die Gäste selbst genießen. Der Leitfaden beschreibt außerdem beispielhaft die Vorteile der Bildung eines „Netzwerks“ für den Agrotourismus, bei dem KundInnen zwischen verschiedenen Unternehmen aufgeteilt werden.

2. Schlüsselelemente

2.1. Von den LandwirtInnen koordinierte Aktivitäten

Zu diesen Aktivitäten gehören solche, bei denen es örtlicher LandwirtInnen bedarf, die die Aktivität selbst durchführen oder um sie so attraktiv zu gestalten, so dass sie für die Gäste Bedeutung erhalten. Ein klares Beispiel wäre die Einführung in lokale Traditionen und Bräuche. Um eine bestimmte Tradition kennenzulernen, muss sie von Einheimischen, die entweder diese Tradition selbst ausüben oder im Laufe ihres Lebens mit ihr in Berührung gekommen sind, an die Gäste weitergegeben werden. Auf dem Lande gibt es heute eine Fülle von Traditionen, die mit bestimmten Aktivitäten verbunden sind, die für eine städtische Kundschaft attraktiv sein können. Der Leitfaden präsentiert als Beispiel für so eine Tradition das Osterfest in der Tschechischen Republik. Während der Osterzeit gehört es zu den Traditionen, dass Jungen aus Weidenzweigen Bommeln basteln. Mädchen verzieren zum Beispiel Eier, und mit beiden Aktivitäten, die mit diesem Fest verbunden sind, kann die Familie der LandwirtInnen den KundInnen in geeigneter Weise zu einem unvergesslichen Erlebnis verhelfen. Dabei muss es sich nicht nur um lokale Bräuche handeln, die LandwirtInnen können auch anbieten, die Familie z. B. bei einem geführten Spaziergang durch die Gegend zu begleiten und ihnen interessante Orte zu zeigen, die TouristInnen, die nicht in der Gegend leben, nicht finden würden.

2.2. Aktivitäten, die von den Gästen selbst durchgeführt werden

Natürlich gibt es auch Aktivitäten, bei denen es nicht notwendig ist, dass die LandwirtInnen ihre Gäste begleiten, auch wenn eine gewisse Anleitung und Unterstützung immer wünschenswert ist. Deshalb ist es notwendig, dass sie gut über die Freizeitmöglichkeiten in der Umgebung und über lokale Aktivitäten informiert sind, da dies einem Bauernhof eine gewisse Exklusivität verleihen kann. Auch Angebote, die der Bauernhof nicht selbst bietet, können zum Vorteil genutzt werden. So haben wir bereits erfahren, dass das begehrteste Tier im Agrotourismus das Pferd ist. Wenn also ein Agrotourismus, aus welchen Gründen auch immer, auf dem eigenen Hof keine Pferde hält, schließt dies nicht aus dass Gäste beherbergt werden können, die genau wegen diesem Erlebnis angereist sind. Sollten andere LandwirtInnen in der Gegend Aktivitäten mit Pferden anbietet, machen Sie Ihre Gäste einfach darauf aufmerksam oder stellen Sie die Information, dass es in der Nähe Ihres Hofes eine Möglichkeit gibt, diese Besonderheit zu nutzen, auf Ihrer Website zur Verfügung. Durch diese Knappheit schaffen sie nicht zuletzt eine Attraktion.

3. Beispiel

Zwei kleine Beispiele wurden oben bereits genannt, aber andere Attraktionen in der Umgebung des Bauernhofs können sicherlich als weitere Beispiele dienen. Konkret geht es um ein Naturphänomen, ein historisches Denkmal, eine/n andere/n LandwirtIn, der/die interessante Dienstleistungen anbietet, oder ein Restaurant mit gutem Essen. Wer über solche Dinge Bescheid weiß, kann sein Angebot interessanter gestalten, und diese Information kann den potenziellen Gast davon überzeugen, den Bauernhof für seinen Aufenthalt zu wählen. Wenn die LandwirtInnen darüber hinaus andere Dienstleistungen im Dorf oder in der Umgebung empfehlen, unterstützt dies andere lokale UnternehmerInnen und in gewissem Maße das Netzwerk, in dem UnternehmerInnen ihre KundInnen „ausleihen“, wodurch ein attraktiveres Umfeld für die Kundschaft geschaffen und die positiven Auswirkungen des Agrotourismus gefördert werden.

4. Vorteile und mögliche Auswirkungen

Die Vorteile und Auswirkungen, die sich aus der Umsetzung der Leitlinie ergeben können, sind:

Für MentorInnen Für Mentees
  • Eine andere Perspektive auf die begleitenden Aktivitäten
  • Anleitung zur Förderung Ihrer eigenen Region und Traditionen
  • Eine Demonstration, dass selbst Knappheit zum Vorteil der LandwirtInnen genutzt werden kann
  • Gründe, die eigene Umgebung im Auge zu behalten

5. Fragebogen zur Selbsteinschätzung